Sonnenuhr ausrichten
Sonnenuhr ausrichten: Seit mindestens 3000 Jahren gibt es Sonnenuhren. Damals wie heute zeigen sie zuverlässig die Zeit. Dazu braucht es das Wissen, sie auf ihre Arbeit einzustellen. Das Wissen wird gesammelt seit der Antike: in Ägypten, Babylonien, als die Menschen aufmerksam den Sternen- und Taghimmel betrachteten und seine wiederkehrenden Phänomene notierten, ihre Bauten darauf ausrichteten, was seit der Steinzeit geschah. Eine Sonnenuhr ausrichten ist ein jahrtausende alter Akt.
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Eine Sonnenuhr ausrichten mit Polstab bedeutet, dass dieser gemäß des Erdrotationsachse geneigt werden muss. Dieser Winkel entspricht dem Breitengrad des jeweiligen Standorts. Das sind z.B. für Jena 50° 56' nördlicher Breite. Weiterhin orientiert man sich beim Ausrichten der Sonnenuhr am besten am Sonnenzenit. Ist der Sonnenkulminationspunkt für den betreffenden Tag erreicht, soll der Schatten des Polstabes auf 12 Uhr weisen. Dieser Zeitpunkt kann aus astronomischen Tabellen entnommen werden. Dort gilt er meist standardisiert für 15° östliche Länge. So dass der richtige Zeitpunkt für den jeweiligen Standort berechnet werden muss: Die Sonne legt in einer Stunde ca. 15° am Himmel zurück. Das bedeutet z.B. für die Postion Jenas (11° 35' östliche Länge), dass beim Sonnenuhr-Ausrichten 14 min. und 36 s. auf die angegebene Zeit in der Standardtabelle aufgerechnet werden müssen. Überprüfen kann man dies anhand eines Lots, das vor den Polstab gehalten wird: beide Schatten sollten deckungsgleich sein. Nun zeigt die ausgerichtete Sonnenuhr die wahre Sonnenzeit an. Der Vorteil ist auch, dass diese Skala das ganze Jahr über gleich gilt
Sonnenuhr mit Gnomon
Auch eine Sonnenuhr mit Nodus wird prinzipiell gleich ausgerichtet. Zum Zeitpunkt des Sonnenzenits ist der Schatten auf 12 Uhr zu stellen. Allerdings entfällt die Ausrichtung nach dem Erdwinkel. Der Schatten läuft hier über eine zweidimensionale Projektion des Himmels, einer so genannten gnomonischen Projektion. Die Stundenlinien gehen strahlenförmig vom Nodus ab. Zusätzlich kann es Tageslinien geben, die das Jahresdatum anzeigen. Diese schneiden dann die Stundenlinien. Über gesondert angeordnete Linie können die temporalen Stunden dargestellt werden, die die jahreszeitbedingten Schwankungen einbeziehen, da Lauf und Rotation der Sonne keine idealen Kreise beschreiben. Allerdings bedarf diese Berechnung einigen Aufwands. Ebenso die Darstellung der mittleren Ortszeit anhand von Analemmaschleifen. Die Abbildungen können einige Unübersichtlichkeit auf dem Ziffernblatt erzeugen. Bei vertikalem Anbringen an einer Südwand, ist die Sonnenuhr in den Morgen- und Abendstunden nicht von der Sonne beschienen. Äquatorialsonnenuhren mit Polstab haben diese Einschränkung nicht, sind oft angenehmer abzulesen und wirken ob ihres Freistehens meist eindrucksvoller. Die Sonnenuhr auszurichten ist bei beiden entscheidend.
Raum-Zeit
Beide Modelle gibt es schon seit der Antike. Im ägyptischen Altertum war die Sonnenuhr mit kultischen Zwecken verbunden, wie andere Elementaruhren auch, etwa die Feueruhr im alten China. Auch der eigene Körper diente als Nodus. Es konnte gut sein, dass man etwa zum Essen auf eine bestimmte Fußlänge eingeladen wurde, da man die Schattenlänge mit diesen maß und damit den Zeitpunkt fixierte. Die ungenauen mechanischen Uhren des Mittelalters mussten immer wieder neu auf Ortszeit per Sonnenuhren ausgerichtet werden. Ab dem späten 19.Jh. macht die sich ausbreitende gesellschaftlich-topographische Vereinheitlichung eine Synchronisation der Zeit über weite Strecken unerlässlich. Und obschon wir heute unabhängig vom Äußeren die Zeit mit elektronischen Mitteln messen, gibt es doch hochmoderne Sonnenuhren, die in Genauigkeit Quarzuhren überlegen sind. Hier finden sich die Enden der Parabel des historischen Raums, in dem sich unsere Neugier auf das Phänomen der Sonne durch eine Sonnenuhr ausrichtet.