Gartenuhr
Gartenuhr: Leben wächst in Rhythmen, genährt von Sonne und Wasser, das ebenso fließt wie Zeit. Zeit ein Echo, das nur widerhallt in lebendiger Materie, dessen Rhythmen sind Portionen der Zeit: Herzschläge, Lidschläge. Ohne Leben weiß niemand von der Zeit. Ohne Wasser kein Leben. Ein blühender Garten versinnlicht die Einheit von Raum und Zeit, die zum Zeichen wird in einer Gartenuhr. Das heimliche Keimen, Atmen, Gedeihen, Fruchten ringsum übersetzt sich an ihr zur offenen Bewegung.
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Gartenuhren gemahnen an die Vergänglichkeit, symbolisieren sie auf Bildern zuweilen, andernorts bedeuten sie das rechte Maß. Schon in der Steinzeit berauschen sich Menschen an den Zyklen der Sterne. Weihen ihnen wuchtige Monumente, die bis heute dem Vergehen widerstehen – fast, denn langsam arbeitet die Zeit auch am Stein. Größte Gegenkraft gegen die Zeit ist das Leben. Die älteste erhaltene Information ist die der Gene: seit 3 Milliarden Jahren weiter getragene Schrift des Lebens, in Pflanzen, Tieren, dem Auge, das den Stand der Zeit an der Gartenuhr betrachtet. Zeit und ihre ertrotzte Abwesenheit finden ihre widersprüchliche Einheit im Innersten des Lebens. Es kämpft um Erhaltung in Bewegungen, die es verbrauchen. Das Wichtige soll unvergänglich sein, der Augenblick absolut. Zuerst misst man Zeit mit den Elementen: Feuer, Sand, vor allem Wasser und Sonne, vielmehr Schatten, der zur selben Zeit auch in den ersten bekannten aufwendigen Gärten in Ägypten steht. In ihnen wachsen heilige Bäume. Aus den Gärten um Grabmäler bekommen die Seelen Nahrung in die Unterwelt. Auch in der germanischen Mythologie gibt es heilige Haine, unter deren Schatten man Schutz und Frieden findet. Gärten repräsentieren einen vollkommene kosmische Ordnung. Der Garten Eden ist das irdische Paradies. Im christlichen Mittelalter erinnern Obstbäume mit ihren Wachstumsrhythmen - Werden, Vergehen, Neuerblühen – an die Auferstehung. Immergrüne Pflanzen verweisen auf das ewige Leben. Die Ordnung der Gebete in den Klöstern fordert ein genaueres Messen der Zeit. Mechanische Turmuhren schlagen die Stunden seit dem 14. Jh. Heute hält ein Quarzkristall Uhren in genauer Spur. Am genauesten gehen Atomuhren. Via Funk schickt sie die genaue Zeit auch an eine Gartenuhr.
Elemente oder Räderwerk
Man hat zu entscheiden bei der Wahl der Gartenuhr: Elektronik, Räderwerk oder Maß der Natur. Eine Sonnenuhr ist Stück Zivilisationsgeschichte. Wieviel Jahrhunderte der Himmelsbeobachtung gingen der Beherrschung dieser Technik voraus? Seit Jahrtausenden aber weist sie schon die aktuelle Stunde. Sie schmiegt sich ein in den Gang der Elemente des Gartens. Wie Wind durch seine Blätter geht, geht der Schatten über ihr Zifferblatt. Ihre feste Bauart garantiert langen Bestand. Sie ist nicht abhängig von Strom oder dem Arbeiten der Zahnräder. Sie bildet den Himmel in einer zweidimensionalen Projektion ab – die gnomonische Projektion; oder mittels Polstab den Rundlauf des Schattens ähnlich einer Gartenuhr mit Zeigern.
Ausrichtung der Sonnengartenuhr
Damit die Sonnenuhr als Gartenuhr fungieren kann, muss sie richtig ausgerichtet werden. Der parallel zur Erdachse ausgerichtete Polstab ermittelt die wahre Ortszeit. Er zeigt ungefähr auf den Polarstern. Der Winkel, den der Polstab vom Erdboden aus einnimmt, entspricht dem Breitengrad der geographischen Lage des Standorts. Steht die Sonne genau im Süden, muss der Stabschatten auf 12 Uhr zeigen. Ist die Gartenuhr schließlich justiert und hält man bei der Betrachtung inne, so mag man denken: „Es gibt ein großes und doch ganz alltägliches Geheimnis. Alle Menschen haben daran teil, jeder kennt es, aber die wenigsten denken je darüber nach. Die meisten Leute nehmen es einfach so hin und wundern sich kein bisschen darüber. Dieses Geheimnis ist die Zeit.“ (Michael Ende).